Im ersten Teil meines Newsletters zum Thema Geld sparen habt ihr einige Apps, Tricks und Webseiten kennengelernt, mit deren Hilfe oder Informationen ihr aktiv Geld sparen könnt. Geld sparen ist nicht mal eben nebenbei gemacht sondern bedarf aktiver Handlungen. Manche sind einfach und mit etwas Übung in den Tagesablauf zu integrieren.
Manche benötigen etwas Zeit. Und wieder andere sind heute ungewöhnlich, aber in Zeiten der Not sehr hilfreich.
Inhalt Teil 2:
- Duschgel und Seife, Haarwaschmittel – sparen am Stück
- Mundhygiene
- Waschen – Waschmittel sparen und andere Tricks
Umfüllen bedeutet nicht rationieren!
Ich fülle Duschgel und Haarpflegeprodukte in kleine durchsichtige Reiseflaschen um. Das hilft vor allem den Kindern maßvoll mit den Produkten umzugehen.
Pumpflaschen helfen die richtige Dosierung zu erlernen, denn viel hilft nicht viel. Sie sind leicht zu reinigen und bei guter Pflege lange haltbar. Beim dm gibt es solche Flaschen schon ab 0,75€. Ein weiterer Vorteil: Beim Sport oder im Schwimmbad werden Flaschen mit Duschgel oder Haarwaschmittel gerne mal vergessen. Bei noch vollen Flaschen ist der Verlust umso schmerzlicher. Daher kommen nur noch kleine Flaschen in die Sporttasche.
Für Duschgel zuhause im Bad habe ich günstige durchsichtige Seifenspender gekauft, diese können später auch aus Nachfüllpaketen wieder aufgefüllt werden oder @Abheftis Tipp unten ausprobieren und einfüllen. Auch hier hilft der Pumpspender beim Sparen, denn durch die spärliche Dosierung nutzt man weniger, nämlich eine ausreichende Menge, während man bei herkömmlichen Duschgelflaschen draufdrückt und sofort eine große Menge in der Hand hat.
Umweltschutz – Plastik sparen
Auf flüssige Handseife verzichten wir ganz, denn auch hier sind die Flaschen schnell leer. Übrig bleibt ein großer Berg Plastikmüll. Wir verwenden Seifenstücke.
Natürlich bleiben Reststücke übrig. Die sammel ich und mache daraus dann ab und an selber Flüssigseife und spare dadurch wiederum Plastik ein. Das Rezept dazu habe ich hier gefunden.
Duschgel: 40 g Kernseife raspeln reiben oder hacken. In 400 ml Wasser unter erhitzen auflösen. 2 bis 3 El Olivenöl rein. Ich mache immer noch etwas Meersalz & Teebaumöl mit rein, habe seitdem keine Probleme mit juckenden oder trockenen Stellen. Im Winter mache ich noch etwas Pfefferminzöl mit rein.
Man kann auch etwas Parfum dazu geben. Aber Achtung, es ist eher eine weiße Glibber Masse als ein Gel. Das mag nicht jeder.
Mein Tipp: Einfache Kernseife kostet übrigens zwischen 0,70€ und 1,00€ /100g im Discounter
und reicht völlig aus. Pflanzenöle und Duftstoffe könnt ihr selber hinzufügen. Bitte
bei den Duftölen keine Billigware nehmen, sondern gute ätherische Öle aus der
Apotheke. Lasst euch da beraten. Die Flasche kostet zwar etwas, jedoch benötigt ihr
nur 2-3 Tropfen. Ist also entsprechend lange haltbar. Billigware kann zu
Hautreizungen oder auch allergische Reaktionen führen, für euch getestet.
Haarpflege muss nicht teuer sein
Auf Twitter kann man eine Menge lernen und ich habe zum ersten mal etwas von Haarseife in folgender Unterhaltung gehört. Ist unser Vorrat erloschen, werden wir auf jeden Fall auf Haarseife umsteigen.
Meine Oma schwörte auf Essig als Haarspülung. Das Ergebnis war verblüffend. Die ganzen Cremes und Tübchen braucht man gar nicht.
Zutaten:
- 1 Liter Wasser
- 2 EL Essig (ich hab immer Kräuteressig daheim)
- 2-3 Tropfen ätherisches Öl für den Duft (optional)
Zubereitung: Alles vermischen und die Anwendung dürfte selbsterklärend sein.
Mundhygiene – wir geben alles
Sie enthalten kein Fluorid. „Die Verwendung fluoridhaltiger
Zahnpasta ist jedoch eine der wirksamsten kariespräventiven Maßnahmen.
Die BZÄK empfiehlt, fluoridhaltige Zahnpasta zu benutzen“, schreibt uns die BZÄK. Was die Empfehlung für fluoridhaltige Produkte angeht sind sich alle Zahn-Experten einig – und auch Öko-Test und Stiftung Warentest werten fluoridfreie Zahnpastas ab.
Inhaltsstoffe wie Natron, Zitrone und insbesondere Schlämmkreide können in den falschen Mengen zum verstärkten Abrieb von Zahnschmelz führen und
so die Zahnhartsubstanz schädigen.Quelle:utopia.de
Ich erinnere mich, dass mein Vater “leere” Zahnpastatuben aufschnitt und somit noch 2 oder 3 Anwendungen herausholen konnte. Für Zahnpasta gibt es auch praktische Tubenpressen, die dabei helfen auch den letzten Rest aus einer Tube herauszuholen. Vor allem hat sich das bei den Kindern bewährt, als sie noch kleiner waren. Ich empfehle die aus Edelstahl*, denn billige Plastikprodukte müssen zu oft neu gekauft werden.
Billig gekauft ist halt teuer gekauft, sprich am falschen Ende gespart. Als ich noch ein Kind war, gab es manchmal solche Tubenpressen als Zugabe bei der Kinderzahnpasta. Ich fand die immer witzig.
Auch bei der Zahnpasta lohnt sich ein Preisvergleich. Gerade dann, wenn man spezielle Produkte benötigt. Auch hier achte ich auf Angebote meiner Zahnpasta und kaufe, falls möglich mehr als 1 Tube auf Vorrat.
Zahnpasta selbst herzustellen ist aus medizinischer Sicht nicht ratsam (siehe rechts). Was aber durchaus machbar ist, ist eine selbstgemachte Mundspülung. Achtet aber auch hier bitte auf Qualitätsprodukte und lasst euch notfalls in einer Apotheke beraten.
Waschmittel selbst herstellen
Nun ist es mit geringem Einkommen nicht immer leicht, qualitativ hochwertiges Waschmittel zu kaufen. Und manchmal reicht es nicht einmal für billige Produkte. Vielleicht weil ein Haushaltsgerät defekt ist, Zusatzfahrten zum Arzt nötig oder die Kinder einfach mal wieder ungefragt gewachsen sind und neue Schuhe und Klamotten brauchen.
Ob nun Armut oder vielleicht doch der Umweltschutz Grund für alternative Waschmittel sind spielt keine Rolle und sollte auch nicht diskutiert werden. Es gibt Alternativen die sowohl die Umwelt schützen als auch preiswert selbst herzustellen sind. Sie benötigen manchmal nur etwas Zeit, über die nicht jeder verfügt. Auch wenn manche der Meinung sind wer Arm ist hat Zeit. Ein Klischee, das es auszumerzen gilt.
HartzIV – Waschmaschine kaputt, was jetzt?
Wer Unterstützung vom Jobcenter beantragt, darf sich jedoch noch lange kein energiesparendes Gerät kaufen. Es gibt einen bestimmten Betrag und auch das Modell wird vorgeschrieben. Weder Waschleistung noch Stromverbrauch werden dabei berücksichtigt. Es muss billig sein. Problem: Strom müssen Leistungsempfänger vom Regelsatz bezahlen. Für eine alleinstehende Person sind dafür 40,74 Euro/Monat (2022 waren es 36,42€) im Regelsatz enthalten. 2022 war der reale Bedarf jedoch um 40 Prozent höher.
Es ist nicht überall so dramatisch wie hier in den genannten Beispielen.
Ich selbst jedoch hatte ähnliche Erfahrungen 2005, als ich hoch in Umständen war. Ich sollte sogar meine Wäsche in der Badewanne per Hand waschen.
Eine Neuanschaffung aus eigener Kraft ist für Viele kaum machbar, beträgt doch der dafür vorgesehene Betrag 1,60€ – 1,67€/Monat je nach Gerät., wie hier in der Grafik zu sehen ist.
Nehmen wir eine energiesparende Waschmaschine als Beispiel. Meine ist von Haier, Energieeffizienzklasse A und kostet aktuell 379€. 379 : 1,60 = 236,875 Monate : 12 = 19,74 Jahre bis zur neuen Waschmaschine.
Wähle ich z.B. den Waschsalon (knapp 2 Stunden Fahrt mit Öffi einfache Fahrt)
kommen hier folgende Kosten auf mich zu.
Fahrtkosten Öffi: 8,20 € (hin und zurück)
Kosten 1 Wäsche: 6,00 €
Kosten 1 Trockner 7,00 €
_____________________
Gesamtkosten: 21,20€ für 1x Waschen. Für eine neue Waschmaschine habe ich
ein Budget von 1,60€/Monat. Ein Darlehen kostet für eine Einzelperson 44,90€/Monat.
Dauer der Waschaktion in meinem Fall inkl. Fahrt mit Öffis. Nicht jeder hat ein Auto, daher habe ich hier die Variante mit dem ÖPNV gewählt : 7 Stunden, wenn alles glatt läuft. Für eine energiesparende Waschmaschine muss man schon einiges investieren. Kauft man ein günstigeres Gerät mit niedriger Energieeffizienzklasse zahlt man anderweitig beim Strom- und Wasserverbrauch drauf. Oftmals halten die Geräte auch nicht wirklich lange .€),
Mit etwas Glück gewährt das Jobcenter ein Darlehen, das mit 10% vom Regelbedarf zurückgezahlt werden muss. Das Darlehen ist allerdings selten in der benötigten
Höhe oder wird gleich ganz abgelehnt. Begründungen wie Handwäsche in der Badewanne möglich oder Waschsalon nutzen sind keine Seltenheit.
Als K1 noch ein Säugling war, hatte ich genau dieses Problem. Ich kannte mich nicht aus im HartzIV Dschungel, wie auch, denn den gab es ja gerade erst. Informationsquellen, wie z.B. Internet standen mir 2005 nicht zur Verfügung. Hätte
auch nichts gebracht, da es ja neu war und keine Infos dazu gab.
Ich wohnte damals in einer großen Stadt am Niederrhein und bin quer durch die Stadt zum Waschsalon gelaufen. In der einen Hand den Kinderwagen schiebend, in
der anderen Hand ein großer Koffer voll Schmutzwäsche. Und das dreimal pro Woche. Von den Kosten will ich erst gar nicht reden, die musste ich aus dem Regelbedarf decken. Geld, das ende des Monats fehlte und das mit einem Säugling.
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Eure Pinf
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