Das kleine Einmal eins der Vorratshaltung – Einkochbasics
Oma wusste wie man spart, Vorräte anlegt und günstig den Haushalt führt, denn Oma hat 2 Weltkriege,eine Weltwirtschaftskrise erlebt und eine Pandemie überlebt. Sie musste damals mit wenig bis nichts auskommen, hat dennoch 2 Kinder nach dem 2. Weltkrieg großgezogen und irgendwie sind alle satt geworden.
Damals gab es noch keine Sozialleistungen wie heute. Und dennoch führte sie den gleichen Kampf wie einige Generationen später ihre Enkel und Urenkel. Lebensmittel Dank Inflation unbezahlbar, Energie ist knapp und daher kostbar und auch unser Wasservorrat neigt sich so langsam dem Ende zu. Medizinische Versorgung war damals wie heute auch eine Frage des Geldes.
Als Kind hab ich zwar die Früchte unserer Gartenernte genossen, jedoch war mir die Ernte und das drumherum mit der Verarbeitung verhasst. Heute bin ich ehrlich gesagt mehr als glücklich darüber und bitte meine Mutter und auch meine Oma nachträglich um Verzeihung, für die ständigen Streitereien deswegen.
Ich wusste aber damals auch nicht, dass wir arm waren und dadurch viel Geld sparen konnten, was uns Kindern zugute kam oder in Haus und Garten investiert wurde.
Arm ist man übrigens auch mit einem Eigenheim, wenn das Einkommen unter der Armutsgrenze liegt. Damals wie heute.
Inzwischen steh ich selbst wieder viel in der Küche. Einkochen, Dörren und Vorräte Anlagen, sofern es mit meinem schmalen Budget möglich ist. Es ist Zeitaufwendig, kostet auch Kraft.
Und wenn ich manchmal an meine Oma denke, wie sie von damals erzählt hat, komme ich mir fast wie meine eigene Oma vor wenn ich schnippel und einwecke. Ich danke ihr, dass ich so viel von ihr lernen durfte. Es ist halt doch nicht alles schlecht, was uns unsere Eltern und Großeltern versucht haben uns beizubringen.
Ein Spruch meiner Tante, der mich seit vielen Jahren begleitet passt sehr gut dazu: “Wir haben zwar kein Geld, aber wir haben Stil!”
Und mit etwas Kreativität und Mut, kann jeder in der Küche die tollsten Dinge zaubern. Auch mit wenig Geld. Ja, es gibt auch Menschen die es wirklich nicht können.
Und ich muss auch die meiste Zeit alles im Sitzen erledigen, weil ich nicht so lange stehen kann. Oft Pause machen, weil meine Hände einschlafen. Zwischendurch eine Runde gehen, weil mir sonst die Füße und Beine anschwellen oder einschlafen. Und nach langem sitzen erst mal wieder ans Laufen kommen. Das geht auch nicht ohne Schmerzen von statten.😉
Einkochen für Anfänger – ist das was für mich?
Zum Einmachen braucht es nicht einmal viel und auch nicht zwangsläufig ultramodernes Gerät. Auch wenn es die Arbeit sehr erleichtert, ich habe auch klein angefangen. Mit einem Kochtopf, einem Handtuch und ein paar gesammelten Schraubgläsern.
Wenn euch das Einkochen Spaß macht, könnt ihr später nach und nach euer Equipment aufstocken oder euch von Freunden und Familie wünschen. Aber das bitte erst wenn ihr euch sicher seid, dass ihr dauerhaft damit arbeitet. Alles andere ist rausgeworfenes Geld.
Einkochen Basics – Zubehör
Was braucht ihr noch?
Küchenhandtücher sind sinnvoll und sparen Müll. Manchmal lässt sich aber auch der Einsatz von Küchenkrepp nicht verhindern.
Die Küchenhandtücher (wenn sie dünn sind, es gehen aber auch dünne Babyspucktücher) sind auch gut um Suppen oder Soßen zu filtern, aber auch um Säfte von groben Stücken zu befreien. Generell müssen die Handtücher vorher gut mit viel klarem Wasser ausgewaschen werden. Es schmeckt einfach besser ohne Waschmittelgeschmack. Für euch getestet.
Kleine Glaskunde – Twist-Off
Twisst-Off
Wie schon erwähnt reichen für den Anfang gesammelte Twist-Off-Gläser. Die sind leicht zu beschaffen oder habt ihr vielleicht auch zu Hause, wie z.B. Marmeladen- oder Gemüsegläser in allen Größen.
Die Form der Gläser gibt vor, welche Lebensmittel dort eingekocht werden können/sollen.
Kleine Glaskunde – Weck-Gläser
Gleiches gilt für Weckgläser. Auch hier gibt es diverse Glasformen. Ich habe euch hier aufgeschrieben welche ich habe und wofür ich sie verwende.
Tulpe:
Die Gläser mit der Tulpenform (bis) 1 Liter verwende ich für Eintöpfe, Gemüse, Obst, Suppen. Sie sind etwas bauchig und haben eine große Öffnung.
Meiner Erfahrung nach sind die 500ml Tulpen die ideale Größe für eine dreiköpfige Familie. Da ich viele Mahlzeitenkomponenten so haltbar machen kann, kann ich die Menge der Mahlzeiten besser abschätzen und habe weniger Reste übrig. Sozusagen meine eigene Mogelpackung.
Sturzglas :
Für Wurst und Fleisch, Pasten, Marmeladen,Brot, Kuchen, Snacks, Fertiggerichte (Komponenten) für die Arbeit/Schule/Büro. Die Sturzgläser verwende ich je nach Größe für die oben genannten Lebensmittel. Ganz kleine für Pasten oder kleine Portionen Soße. Zwischen 250 und 500ml sind gut für Soßen, Fleisch, kleine Gemüseportionen, Obst, Kompott oder Eintopf für 1 – 2 Portionen. Aber auch für Glaskuchen und zum Brot einwecken sind Gläser zwischen 500ml und 1 Liter ideal.
Kleine Glaskunde – Weck-Flaschen
250ml Weckflasche verwende ich hauptsächlich für Dessertsoßen, die ich aus gesammelten Obst günstig selber herstellen kann.
500ml Weckflasche für Soßen und kleinere Mengen Brühe oder Fond. Aber auch für kleinere Mengen Säfte, die ich noch anderweitig verarbeiten möchte, eine große Flasche aber zu viel ist. Die Menge reicht für unsere dreiköpfige Familie für eine Mahlzeit aus, z.B. für Tomatensoße.
1 Liter Weckflasche für Säfte, Brühen, Fonds mit Einlage, Öle (selbst aromatisiert), und man höre und staune, man kann darin sogar Wasser einkochen für schlechte Zeiten, hab ich so auch noch nicht gewusst.
Die Flaschen passen hervorragend in das dafür vorgesehene Türfach und es gibt von Weck praktische Frischhaltedeckel, die man anstelle der Glasdeckel verwenden kann. Darüber hinaus sehen sie auch dekorativ aus, wenn man sie als Karaffe auf den Tisch stellt, z.B. wenn Besuch erwartet wird.
Ihr merkt, ich Fangirle etwas 🥰 Aber die Gläser sind wirklich vielseitig einsetzbar.
Einmachringe und Weckklammern
Für die Weckgläser und Flaschen benötigt ihr Grummiringe und Klammern. Während die Gummiringe im Grunde auf alte und auf neue Weckgläser passen, gibt es bei den Klammern Unterschiede.
Auf der Grafik seht ihr die Bügelklammern oben, die für die alten Modelle der Weckgläser gedacht sind. Hier wird erst der Gummiring auf das Glas gelegt, dann der Deckel aufgelegt und mit der Bügelklammer befestigt.
Bei den modernen Weckgläsern wird der Gummiring auf den Deckel gelegt und dann zusammen auf das Glas gebracht und mit je 2 kleinen Klammern gegenüberliegend verschlossen.
Warum gehen manche Gläser auf und verderben?
Es hat in den wenigsten Fällen etwas mit deiner Kochkunst zu tun, das vorweg. Oftmals liegt es an der Qualität der Zutaten. Manchmal hat man aber auch einfach die falschen Zutaten ausgewählt, was sogar Profis passieren kann.
Bei meiner Recherche zu diesem Newsletter bin ich auf einen sehr wichtigen Punkt gestoßen, den man nicht unbeachtet lassen sollte.
Nachhaltigkeit der Gläser – Pro und Contra
Twist-Off Gläser sind die euch bekannten Gläser mit Schraubdeckelverschluss. Wird heißes Kochgut eingefüllt und der Deckel geschlossen, entsteht beim Abkühlen und Unterdruck. Im günstigsten Fall hört ihr irgendwann ein Plopp und das Glas oder die Flasche ist versiegelt, der Inhalt geschützt.
Nun kann es aber auch vorkommen, dass ein Glas nach einer Weile unbemerkt aufgeht und sich Keime entwickeln können eure Lebensmittel verderben. Nicht immer ist dieser Vorgang sichtbar oder kann mit der Nase erschnuppert werden. Und es ist auch nicht zwangsläufig eure Schuld. Es passiert einfach, dazu komme ich später.
Das Knacken beim Öffnen von Twist-Off Gläsern kann man leicht überhören. Also achtet bitte darauf bevor ihr eine Konserve öffnet, ob der Deckel sich eindrücken lässt. Ist dem so, könnt ihr davon ausgehen, dass der Inhalt verdorben ist.
Das alles kann euch bei Weckgläsern natürlich auch passieren. Der Vorteil bei Weckgläsern jedoch, ihr bemerkt ein geöffnetes Glas sofort, weil sich der Deckel leicht vom Glas lösen lässt. Bei Gläsern mit Schraubdeckelverschluss überhört man schon mal das knacken.
Ein weiterer Vorteil von Weckgläsern, sie sind nachhaltiger. Bei Twist-Off Gläsern müssen die Deckel regelmäßig ausgetauscht werden, eigentlich sogar nach jedem Gebrauch. Aber das macht kaum jemand. Dennoch entsteht durch den gelegentlichen Neukauf der Deckel übermäßig Müll.
Bei Weckglasdeckeln kann man relativ leicht nachbestellen, Twist-Off Deckel muss man die richtigen Ersatzteile erst einmal finden.
Sicherheit – Hygiene
Beim Einkochen muss absolut auf die Hygiene geachtet werden. Das fängt mit dem Arbeitsumfeld an, mit der persönlichen Hygiene und letztendlich auch mit dem zu verarbeitenden Material und die verwendeten Gläsern.
So sauber wie möglich arbeiten ist das A und O und hat Einfluss auf die Haltbarkeit. Gläser und Deckel werden grundsätzlich vorher sterilisiert.
Das könnt ihr im Backofen machen (falls vorhanden) oder mit kochendem Wasser auskochen.
Kleine Einmachhilfen
- Kalter Glasinhalt wird immer mit kaltem Wasser aufgesetzt.
- Warmer mit warmen und heißer Inhalt mit heißem Wasser.
- Wasser im Topf immer bis zur Einfüllhöhe der Gläser füllen.
- Falls Gläser im Topf gestapelt werden müssen, gilt das gleiche. Die unteren Gläser dürfen ruhig unter Wasser stehen, die oberen bis zur Einfüllhöhe.
- Bevor die Gläser verschlossen werden, die Ränder mit heißem Essigwasser und einem Küchenkrepp reinigen.
- Es hilft auch, die Gläser am Vorabend schon vorzubereiten und zu sterilisieren. Dann sind sie entsprechend ausgekühlt und trocken.
- Zucker und Zitronensäure sind ein adäquates Mittel für die Haltbarkeit und manchmal nicht zu ersetzen oder stark zu reduzieren.
- Arbeite nie mit großen Mengen. Lieber in kleinen Partien arbeiten, dann ist die Gefahr, dass eine ganze Charge verdirbt, geringer und du hast auch weniger Stress während der Zubereitung.
Einfache Erdbeermarmelade
Bevor ihr euch jetzt die tollsten Rezepte heraussucht, fangt erst einmal klein an. Mit Marmelade und/oder Saft. Einfach, schlicht und man kann (fast) nichts falsch machen. Dafür aber Routine entwickeln und ein Gefühl für die Abläufe bekommen. Und Marmelade kann man immer brauchen. Notfalls als Geschenk aus der Küche.
Haltet auch die zu verarbeitende Menge klein. Das hilft euch dabei nicht den Überblick zu verlieren. Viele Anfänger glauben mehr ist besser. Nein, weniger ist in dem Fall buchstäblich mehr.
Saft oder Sirup – einfach ohne Dampfentsafter
In einem früheren Newsletter habe ich neben vielen Infos über Obst auch ein Rezept veröffentlicht, wie man ohne Dampfentsafter leckeren Saft aus Beeren herstellen kann. Mit diesem Rezept habe ich damals angefangen für uns Saft herzustellen.
Selbst hergestellte Säfte sind im Sommer erfrischend, wenn man sie mit Sprudel auffüllt oder auch zu diversen Eissorten verarbeiten kann. Irgendwas zu naschen geht immer.
Übrigens den übrig gebliebenen Obstbrei kann man noch trocknen und später z.B. als Zutat für einen Tee verwenden. Hier wird nichts weggeworfen 👆
Zutaten für Erdbeersaft (oder jeden anderen Beerensaft)
- 3 Liter Erdbeeren (oder andere Beeren)
- 40gr Zitronensäure
- 2L frisches Wasser
- 375g Zucker/1 Liter Flüssigkeit
Außerdem benötigst du:
- 1 sehr große Schüssel oder Lebensmittelechten Eimer mit Deckel (Gastronomie Quarkeimer z.B.)
- 1 Moltontuch (alternativ ein Küchentuch) dass sehr gut ausgewaschen und somit ohne Waschmittelrückstände ist.
- 1 großes Sieb
- 1 Kartoffelstampfer
- 1 großen Topf
- Sterile Flaschen mit Deckel
- Trichter
- Messbecher
Zubereitung:
Gebe die Beeren in eine große Schüssel und zerdrücke sie vorsichtig mit einem Kartoffelstampfer. Sind alle Beeren zerdrückt streue die Zitronensäure darüber und fülle alles mit Wasser auf. Einmal umrühren und dann 24 Stunden abgedeckt stehen lassen. Gelegentlich umrühren ist hilfreich.
Nach dem die Mischung 24 Stunden gezogen hat, nimmst du eine weitere große Schüssel, hängst das Sieb darüber und legst das Moltontuch rein und gießt die Wasser-Traubenmasse ab.
Nehme nun die Ecken zusammen und drücke vorsichtig den restlichen Saft heraus. Lege das Tuch mit der ausgedrückten Masse zur Seite, du kannst es später noch anders verwenden.
Mit dem Messbecher ermittelst du jetzt wie viel Flüssigkeit du insgesamt gewonnen hast und gießt sie direkt in den Kochtopf. Berechne wie viel Zucker du benötigst und füge diesen dann im Anschluss unter rühren dem Saft hinzu. Rühre so lange, bis der Zucker sich vollständig aufgelöst hat.
Jetzt kannst du den Saft in die vorbereiteten Flaschen abfüllen, verschließen und an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahren.
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Eure Pinf
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