Zucker und die Lebensmittelindustrie – eine (versteckte) Erfolgsgeschichte. JA ich kann sie schon hören: Die Stimmen die sagen in allem stecken Kohlehydrate drin und man kann nicht darauf verzichten und überhaupt ist das alles Humbug. Dazu muss ich sagen: Ja , natürlich steckt in vielen Lebensmitteln Zucker drin. Selbst im Apfel am Baum und der Erdbeere auf dem Feld. In Mangold ebenso wie in Salatgurken. Aber darum geht es sich hier gar nicht.
Worum es sich eher geht, wieder ein Bewusstsein zu erschaffen für gesunde Ernährung und wie Zucker unser Leben beeinflusst. Denn natürlich benötigen wir Kohlehydrate. Es sind essentielle Makronährstoffe.
Kohlehydrate – Wo ist der Unterschied?
Zucker – kleiner Chemieunterricht
Kohlenhydrate sind essentielle Makronährstoffe, die aus den Grundelementen Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen. Ihre Vielfalt liegt in ihrer komplexen molekularen Struktur, die darüber entscheidet, wie sie miteinander verbunden sind und welche Eigenschaften sie besitzen.
Die grundlegendsten Formen von Kohlenhydraten sind Monosaccharide, auch als Einfachzucker bekannt. Diese umfassen bekannte Varianten wie Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker), die in süßen Früchten und Honig natürlicherweise vorkommen.
Bei der Kombination von zwei Einfachzuckern entstehen Disaccharide oder Zweifachzucker. Ein Beispiel dafür ist Saccharose, besser bekannt als Haushaltszucker, der aus einem Glukose- und einem Fruktosemolekül besteht. Andere prominente Zweifachzucker sind Laktose (Milchzucker) und Maltose (Malzzucker), die ebenfalls süße Eigenschaften aufweisen.
Als nächstes in der Komplexität stehen die Oligosaccharide, Mehrfachzucker mit weniger ausgeprägter Süße im Vergleich zu Einfach- und Zweifachzuckern. Maltodextrine, die aus Stärke gewonnen werden, sind ein Beispiel dafür.
Zuletzt gibt es die Polysaccharide oder Vielfachzucker, die aus langen Ketten von Zuckermolekülen bestehen. Obwohl sie nicht süß schmecken, sind sie dennoch für unsere Ernährung wichtig. Ein Schlüsselbeispiel hierfür ist Stärke, die aus vielen Glukosemolekülen aufgebaut ist und in Nahrungsmitteln wie Getreide und Kartoffeln vorkommt.
Vor- und Nachteile verschiedener Zucker
Die verschiedenen Zuckerarten haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Gesundheit, abhängig von ihrer chemischen Struktur und wie der Körper sie verarbeitet. Hier sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Zuckerarten:
Kann Zucker süchtig machen?
Die Gefahr, süchtig nach Zucker zu werden und in eine Abhängigkeit zu geraten, wird zunehmend von Experten diskutiert. Zucker aktiviert im Gehirn ähnliche Belohnungszentren wie Drogen, was zu einem Verlangen nach weiterem Konsum führen kann. Hier sind einige Punkte, die diese Problematik näher beleuchten:
Natürlich macht nicht jeder Zuckergenuss sofort süchtig. Dennoch sollten wir die Risiken von übermäßigem Zuckerkonsum im Hinterkopf haben. Vor allem wenn es heißt, Zuckerreduziert oder weniger Zucker.
Schon Kinder werden mit verführerischen Produkten wie „gesunde“ Flakes, Produkten „so wertvoll wie ein kleines Steak“ oder “ die Milch zum Anbeißen“ auf den Konsum von Zucker trainiert.
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Augen auf bei Veggie-Burgern und Bowls to go
Stichprobe entdeckt mehr Zucker als gedacht
(BZfE) – Viele wünschen sich auch beim Essen to go gesunde und vollwertige Gerichte. Inzwischen bieten Fastfoodketten immer häufiger vermeintlich gesündere Alternativen zu Pizza und Co. an. In Salat-Bowls und Veggie-Burgern kann aber überraschend viel Zucker stecken, hat ein Marktcheck der Verbraucherzentrale Bayern gezeigt
Weniger Zucker, Fette und Salz
Hochverarbeitete Lebensmittel enthalten viel Zucker, Fett und Salz. Die Grundlage für eine bewusste und gesunde Ernährung sollten daher weniger verarbeitete Lebensmittel sein. Frisch zubereitete Lebensmittel enthalten nicht nur weniger Fette, Salze und Zucker, sondern viele wichtige Nährstoffe, die der Körper benötigt um gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Zucker in der Lebensmittelindustrie
Im Laufe der Jahrzehnte hat die Lebensmittelindustrie verschiedene Methoden entwickelt, um Zuckerstoffe in ihren Produkten einzusetzen, um die Gewinnmarge zu erhöhen. Zucker und auch Fette sind billig. Durch ihren Zusatz kann auf wertvollere Zutaten verzichtet werden. Besonders eklatant ist der Umstand, dass Zucker in vielen Lebensmitteln enthalten ist, wo der Verbraucher keinen Zucker vermuten würde. Jedenfalls keinen zugesetzten Zucker.
Diese Praktiken haben dazu beigetragen, dass viele verarbeitete Lebensmittel einen übermäßig hohen Zuckergehalt aufweisen, was zu Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit führt. Doch wie wird der Zucker in die Lebensmittel geschmuggelt?
Auf dem YouTube Kanal ZDF Besser Esser hat Sebastian Lege schon viele Produkte auseinander genommen, nachgebaut und mit den Werbeversprechen „besonders gesund“, „wenig Zucker“ usw. aufgeräumt. Als Beispiel habe ich die Folge über „yfood“ das auch meine Kinder eine Zeitlang toll fanden herausgesucht. Übrigens meine Kids finden das Produkt jetzt nicht mehr so toll.
Sind Zuckerersatzstoffe gesünder?
Die Antwort ist: Kommt drauf an! Es kommt drauf an wie viel Zuckerersatzstoffe Verbraucher bewusst oder auch unbewusst zu sich nehmen. Denn übermäßiger Genuss kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Einige mögliche Nachteile sind hier aufgelistet.
Nicht alle Ersatzstoffe für Zucker besitzen die gleichen negativen Auswirkungen. Verbraucher können individuelle Reaktionen erleben. Einige können die Ersatzstoffe für Zucker gut vertragen, andere wiederum reagieren empfindlicher.
Grundsätzlich sollten auch Zuckerersatzstoffe nur in Maßen konsumiert werden. Besonders bei Kindern und älteren Menschen sollte man auf mäßigen Konsum achten (manchmal ist ein Verzicht die bessere Wahl).
Wofür sind gesunde Kohlehydrate wichtig?
Der Körper benötigt Kohlehydrate- Sie spielen eine wesentliche Rolle damit unser Körper funktionieren kann.
Kohlehydrate sind der Brennstoff für unsere Zellen, damit das Gehirn funktioniert, wir atmen können, unser Herz schlägt und wir uns überhaupt bewegen können. Kohlehydrate sind also die Hauptenergiequelle.
Wir erinnern uns: Glucose ist ein Einfachzucker. Unser Gehirn benötigt kontinuierlich Glucose um zu funktionieren. Eine ausgeglichene Auswahl von Lebensmitteln mit „gesunden“ Kohlehydraten dient also der Konzentration, dem Gedächtnis und der mentalen Leistungsfähigkeit.
Darüber hinaus enthalten viele Kohlehydratquellen wichtige Ballaststoffe, die für eine gesunde Verdauung und die Regulierung des Blutzuckerspiegels sind. Ballaststoffe tragen nicht nur zur Regulierung der Darmtätigkeit bei und verhindern Verstopfung, sondern können beim Gewichtsmanagement helfen, da sie zur langfristigen Sättigung beitragen.
Gesunde Kohlehydrate, die wir aus Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten beziehen liefern eine Vielzahl von wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und Phytonährstoffen. Diese Nährstoffe sind entscheidend für eine optimale Gesundheit, das Immunsystem, Zellfunktionen und Vorbeugung von Krankheiten.
Langfristig können gesunde Kohlehydrate, als Teil einer ausgewogenen Ernährung, das Risiko für verschiedene Krankheiten minimieren. Unter anderem kann so Herz-Kreislauf-Erkrankungen , Typ 2 Diabetes entgegengewirkt werden. Durch die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels können Kohlehydrate das Sättigungsgefühl erhöhen und bei der Gewichtsregulierung helfen.
Die in Deutschland immer stärker werdende Ernährungsarmut begünstigt viele Krankheiten, die später nicht nur unsere Kassen, sondern auch immer mehr Menschen gesundheitlich belasten.
Der Begriff Ernährungsarmut beschreibt die strukturellen Zusammenhänge zwischen sozioökonomischer Position, Ernährung und Gesundheit. Regelmäßige Erhebungen dazu fehlen in Deutschland, denn der Zugang zu Nahrungsmitteln gilt hierzulande als relativ sicher. (Quelle Heinrich Böll Stiftung – „Ernährungsarmut: Wer schlecht isst, ist nicht selber schuld“
Insgesamt sind gesunde Kohlenhydrate ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Körpers auf vielen Ebenen. Darum ist es wichtig, auf die Qualität der Kohlenhydrate zu achten und bevorzugt Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte zu konsumieren, während stark verarbeitete und zuckerreiche Lebensmittel begrenzt werden sollten. Dass dafür Jedem ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, sollte daher ein Anliegen der Bundesregierung sein, wenn sie langfristig die Gesundheit aller Bürger im Blick hat.
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